Heute Abend beginnt der erste Tag des achttägigen jüdischen Chanukka-Festes. Obwohl aus religiöser Sicht kein hoher Feiertag, ist Chanukka heute in der westlichen Welt das wohl bekannteste jüdische Fest, nicht zuletzt wegen seiner zeitlichen Nähe zu Weihnachten. Die häufige Vermischung oder gar Gleichsetzung der beiden Feste wird manchmal mit den scherzhaften Kofferworten „Weihnukka" oder „Chrismukka" (im Englischen) kommentiert. Gemeinsam haben die beiden Feste allerdings lediglich, dass das An...
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Der Verein Meetingpoint Music Messiaen beschäftigt sich seit 2006 mit der Erinnerung an das deutsche Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A und dem dort inhaftierten Komponisten Olivier Messiaen. Aktuell ist der Verein auf der Suche nach bisher unbekanntem historischem Material und veröffentlichte dazu folgenden Aufruf: Ankündigung der Sammlung von Erinnerungsstücken der Gefangenen des ehemaligen Lagers – Stalag VIII A Die Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur und der Verein Meetingpoint Music Messi...
Die Geschichte unseres Vereins Hillerschen Villa ist eng mit der Familiengeschichte der Familie Hiller verbunden. Umso glücklicher waren wir, als uns in der letzten Woche Claudia Siede-Hiller, Enkelin von Gustav Hiller (Gründer der Phänomenwerke Zittau), besuchte. Gemeinsam mit Ihrer Schwester Anne Frommann war sie Anfang der 1990er Jahre „verantwortlich", dass ihr Großelternhaus am Klienebergerplatz unserem Verein in einer Schenkung überlassen wurde. Seit jeher stehen wir im engen Verhältnis. E...
In den letzten zwei Juliwochen fand das MAZEWA / European Heritage Volunteers-Projekt zur innovativen Interpretation jüdischen Kulturerbes statt. Die zwölf Teilnehmenden kamen aus elf verschiedenen Ländern und sind allesamt junge Expert:innen aus den Bereichen Denkmalpflege, (Kunst)Geschichte, Archäologie, Kulturerbe- und Regionalmanagement. Gemeinsam mit ihnen und mit Expert:innen für die regionale und jüdische Geschichte sowie einem Tourismus-Berater arbeiteten wir zwei Wochen lang an ei...
Und wieder waren vierzehn Menschen aus unserer Region vergessenen Orten auf der Spur. Beim viertägigen deutsch-tschechischen Begegnungsworkshop lernten sie regionale Geschichte kennen und schufen „nebenbei" auch noch kleine Filmdokumentationen über diese „vergessenen Orte". Ausgestattet mit alten Chronikaufzeichnungen, Fotos und Zeitzeugenberichten erinnerten sie sich an zwei markante Orte in der Umgebung von Großhennersdorf. Zum einen, die Batzenhütte, ehemaliges Waldarbeiter- und Gasthau...
Schon lang stehen wir mit Herrn Jan Müller aus Jirikov (CZ) in Verbindung. Müller, Jahrgang 1936, erlebte eine wechselvolle Geschichte – über welche wir in Zeitzeugengesprächen mit ihm im Austausch stehen – ein Filmdokument ist derzeit in Planung. Seine Lebensgeschichte steht exemplarisch für viele Lebensläufe älterer Menschen in der Grenzregion Tschechien-Deutschland. Viele Biografien der Kriegs- und Nachkriegsgenerationen sind gekennzeichnet von Systemwechseln und grundlegenden Veränderungen, ...
„Die Liebe zwischen Menschen ist unabhängig vom Geschlecht: Es sind gesellschaftliche Zwänge und soziale Dogmen, die aus einem Streben nach einem grundmenschlichen Gefühl etwas Verwerfliches und Unmoralisches machen." – diese Worte stammen von der Leipziger Filmemacherin und Medienpädagogin Barbara Wallbraun. Sie war am 13. Oktober im Kunstbauerkino Großhennersdorf zu Gast und präsentierte ihren Film „Uferfrauen – lesbisches L(i)eben in der DDR". Seit 2013 arbeitete sie an diesem Film, recherchi...
Im Februar 2022 zeigte die Netzwerkstatt die Ausstellung „Voll der Osten" an der Zittauer Oberschule an der Weinau. Nachfolgend erfahren Sie mehr über die Präsentation, die Ersteller und unsere Arbeit. Harald Hauswald (links), geboren 1954 in Radebeul, ist ein deutscher Fotograf. 1977 zog er nach Ost-Berlin und hatte dort viele verschiedene Jobs wie Telegrammbote, Heizer, Restaurator und Fotolaborant. Seine Fotografien wurden zu DDR-Zeiten durch die SED-Führung kritisch beäugt, weshalb er ...
Nach zwei Jahren Pause ging es endlich wieder los! Zum achten mal trafen Schüler*innen der Herrnhuter Zinzendorf Schulen und Johann-Amos-Comenius-Schule für ein Projekt aufeinander. In diesem Jahr nahmen je zehn Schüler*innen der zwei Herrnhuter Schulen teil. Gemeinsam verbrachten sie vier Tage im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal. Kern des Projekts ist „Begegnung" in zweierlei Hinsicht. Begegnung miteinander. Die Schüler*innen beider Schulen interagieren im Alltag nur selten mite...
In Zittau und Hrádek nad Nisou werden Bilder verschwundener Synagogen in Tschechien gezeigt. „Unsichtbare Synagogen" ist ein Projekt des Fotografen Štěpán Bartoš. Seine Bilder zeigen jüdische Gotteshäuser in Böhmen und Mähren, die während der nationalsozialistischen Besatzung, in der Nachkriegszeit sowie der lange Periode kommunistischer Diktatur bis 1989 zerstört wurden. In Fotografien von Orten, an denen früher Synagogen standen, sind die Konturen der heute „unsichtbaren Synagogen" eingekrazt....
Adam Zagajewski stellte in seinem Gedicht Gespräch mit Friedrich Nietzche die Frage, „warum Worte nach hundert Jahren noch brennen, trotz der Schwere der Erde." Czesław Miłosz, Zeuge der „aus der Kette freigelassenen Geschichte" des 20. Jahrhunderts, sah die Aufgabe der polnischen Lyrik in der Wiederherstellung des Bindegewebes der multikonfessionellen polnischen Kultur, die während der Shoah ihre Kontinuität verloren hatte. Paweł Krzak bietet in diesem Ansinnen den brennenden Worten Raum in ein...
Nachdem er zehn Jahre lang in Deutschland gelebt hat, berichtet der israelische Filmemacher Offer Avnon nun über seine Erlebnisse. Dabei setzt er sich nicht nur mit seinem eigenen Verhältnis zu dem "ehemaligen Erzfeind" auseinander, sondern lässt auch Menschen zu Wort kommen, die die komplizierte zwischen den beiden Ländern symbolisieren. Dabei trägt er selbst den Dialog weiter, ohne dem Publikum eine einfache Antwort vorzugeben. Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur Of...
Anne-Frank-Tagebuch zum Leihen, Lesen & Besprechen Im Juni wird eine Ausstellung über Anne Frank zu Gast im Herrnhuter Kirchensaal sein. Diese stellt die Begeisterung des jüdischen Mädchens fürs Schreiben und Lesen in den Mittelpunkt. Im Rahmen des Begleitprogramms wird am 19. Juni ein gemeinsamer Lese- und Austausch-Abend veranstaltet. Dieser findet um 19.00 Uhr in der Johann-Amos-Comenius-Schule Herrnhut statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, in diesem Kreis Gedanken über Ann...
Im Rahmen der Sonderausstellung „Zittau33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz" laden die Städtischen Museen Zittau am Donnerstag, den 18.01.2024 um 17 Uhr zu einer Vortragsveranstaltung im Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster ein. Referent ist Felix Pankonin, Leiter der NETZWERKSTATT – Zeitgeschichte und Zivilgesellschaft, Hillersche Villa und Sprecher der sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAGAusNS). Der Titel des Vortrags la...
Bereits im November berichteten wir über unser Filmprojekt „Pan Müller – hier geblieben", nun feiert dieser Film Premiere. Wir freuen uns sehr, diesen Film zum diesjährigen Neissefilmfestival aufführen zu dürfen. Er wird zusammen mit dem Film „Der Himmel über Varnsdorf" an folgenden Tagen/Orten gezeigt:Freitag, 20.5. um 15.00h, Kunstbauerkino 2, GroßhennersdorfSonntag, 22.5. um 15.00h, Kino Ebersbach.Zum Hintergrund: Der Film „Pan Müller – hier geblieben" porträtiert den 1936 in Georgswalde (Jir...
Sonntag? Sonne? Rauf aufs Rad! Anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung am 8. Mai 1945 hat die Netzwerkstatt ein neues Format für sich ausgetestet. In gemütlicher Runde unternahmen wir bei sonnigem Wetter eine Fahrradtour in und um Zittau. Die Teilnehmenden lernten Orte kennen, die im Kontext des Endes des Zweiten Weltkrieges bedeutsam waren, und erhielten dazu Einblick in deren Geschichte. Beginnend auf dem Zittauer Marktplatz, führte uns die Tour zunächst zur Zittauer Feuerwehr. Hier gab e...
Die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte" ist vom 15. Juni bis zum 15. Juli in der Zittauer Johanniskirche zu Gast. Rundherum hat die Netzwerkstatt ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Teil dieses Programms war die feierliche Eröffnung der Ausstellung am Abend des 15. Juni. Am Sonntag zuvor fand in der Hillerschen Villa bei Kaffee und Kuchen eine Salonlesung anlässlich der Geburtstage von Anne Frank und Bertha Hiller statt. Hier mehr zu Rahmenprogram...
Am 15. Juni wurde die Ausstellung „Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte" in der Zittauer Johanniskirche eröffnet. Die Mischung im Publikum machte es deutlich, es handelt sich nicht einfach nur um eine Ausstellung. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt auf mehreren Ebenen. Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich bereits im Vorfeld und arbeitetet zum Thema Anne Frank – zu sehen in Schaufenstern des Zittauer Innenstadtraums. Außerdem wurden an drei Tagen Peer Guides (Ausstellungsbegleitungen)...
Mehr als 77 Jahre ist es her, dass gut 700 km von Zittau entfernt in Amsterdam eine Teenagerin ihre Gedanken und Gefühle einem Tagebuch anvertraute. Was alltäglich klingt und dazu noch weit vom hier und jetzt entfernt scheint, wirkt jedoch bis heute. Das Mädchen war Anne Frank. In ihrem Tagebuch beschrieb sie die Verfolgung durch die Nationalsozialisten, das Leben im Versteck, die Angst entdeckt zu werden, aber auch die Hoffnungen und Wünsche einer Jugendlichen. Mit unserer Stadt scheint das auf...
MAZEWA – jüdisches Leben und Sterben im Dreiländereck. Das NETZWERKSTATT-Projekt hat 2020 bis 2022 stattgefunden und baut auf die langjährige Arbeit des Projektbereichs mit dem jüdischen Friedhof Zittau auf. Dieser fungierte als Ausgangspunkt, um Menschen aus ganz Europa, aber auch aus der Umgebung, aktuelles jüdisches Leben sowie jüdisches Kulturerbe in unserer Region näherzubringen. Das vielschichtige Projekt gliederte sich in zwei Freiwilligenprojekte, die digitale Erschließung des jüdischen ...